Passiert da noch was? So geht es mit den Containern am Barnet-Licht-Platz weiter.
"Was passiert eigentlich mit den Containern an der Prager Straße? Wird da überhaupt noch gebaut?" Keine Frage wurde mir in letzter Zeit öfter gestellt. Naja, bis auf "Mein Fahrrad wurde gestohlen. Kannst du das mal bitte teilen?".
Eigentlich sollte die Flüchtlingsunterkunft im Juli 2016 fertig gestellt werden und 306 neuen Nachbarn Obdach bieten. Der Bau ging deutlich langsamer voran als geplant, wurde dafür aber deutlich teurer. Die Kosten lagen am Ende bei 6,1 Millionen Euro. Eine ganze Menge Geld für einen Gebäudekomplex, der nur als Interimslösung gedacht ist. Und jetzt steht er sogar leer. Denn Flüchtlinge die im Mittelmeer ertrinken, müssen nicht in deutschen Städten untergebracht werden. So einfach ist das.
Der Containercomplex am Barnet-Licht-Platz ist ein schönes Beispiel davon, dass man in der Flüchtlingspolitik nichts richtig machen kann. Werden sie hier untergebracht, dann regt man sich "über de Ausländer in door Nachbarschaft" auf. Kommen keine Flüchtlinge mehr in Deutschland an, dann sind die Unterkünfte Steuergeldverschwendung. Was denn nun?
Auch wenn diese Tatsache noch nicht in den Kommentarspalten von LVZ-Online vorgedrungen ist, die Stadt baut nicht nur Flüchtlingsunterkünfte. Ich meine damit nicht nur die vielen Schulen und Kitas, die an allen Ecken entstehen. Auch die Hauptfeurwache am Ring wird saniert. Die Ersteinheit, sowie der Rettungsdienst werden in Containern auf dem Hof der Hauptfeuerwache untergebracht. Dabei geht es vorallem darum die Einhaltung der Eingreifzeiten zu gewährleisten. Auf die Verwaltung trifft das allerdings nicht zu.
Die Verwaltung der Branddirektion soll ab September 2017 in den vorhandenen Containern am Barnet-Licht-Platz untergebracht werden. "Die Nutzung der Containerbauten bzw. Gemeinschaftsunterkünfte der Projektgruppe Asylräume durch die Branddirektion bringt dahingehend Synergien für die Stadt Leipzig mit sich, da zum einen die durch Asyl ungenutzten Überkapazitäten nicht leer stehen und zum anderen keine zusätzlichen Räumlichkeiten für die Branddirektion angemietet bzw. keine zusätzlichen Investitionen getätigt werden müssen" begründet das Dezernat für Umwelt, Ordnung und Sport seinen Vorschlag. Am 21.06.2017 stimmt die Ratsversammlung darüber ab. Bei einem positiven Bescheid, zieht die Branddirektion ausgerechnet in die Kategorie Gebäude, die in Sachsen besonders brandgefährdet sind.
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Hi, ich bin Martin von Dunkel. Dreckig. Reudnitz. Seit ein paar Jahren lebe ich schon in diesem ganz besonderen Stadtteil. Warum also nicht darüber schreiben?
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